Blogger: Wie bewerbe ich mich auf Blogger-Aktionen?

Blogger Relations: Bewerbungen auf Aktionen

Bei einigen Blogger-Aktionen werden die gewünschten Blogger direkt vom Unternehmen angesprochen. Bei anderen Aktionen wird öffentlich auf diese hingewiesen, die Blogger können sich dann entsprechend auf diese bewerben. Eine Bewertung und Auswahl findet im Nachhinein durch das Unternehmen statt. Auch eine Kombination beider Varianten ist möglich.

Ich habe in den letzten Monaten für verschiedene Aktionen die Bewerbungen von Bloggern auf den Tisch bekommen. Dabei sind mir einige Punkte immer wieder aufgefallen. Deshalb heute ein Beitrag dazu, was du als Blogger bei der Bewerbung auf eine öffentlich ausgeschriebene Aktion beachten solltest.

 

Passt die Blogger-Aktion überhaupt zu dir?

Das Unternehmen sucht mit der Ausschreibung nach Bloggern, die an der Aktion teilnehmen können und wollen und selbstverständlich auch thematisch passen.

Blogger-Aktion: Passt das zu dir?

Blogger-Aktion: Passt diese zu dir? (Frühstück in Lyon)

Wenn du an 80% des vorgestellten Programmes nicht teilnehmen kannst (aus zeitlichen, gesundheitlichen oder persönlichen Gründen oder warum auch immer), solltest du dich am besten gar nicht erst bewerben.

Wenn du mit einem Programmpunkt ein Problem hast, ist das an sich kein Problem. Gerne aber direkt in der Bewerbung schon mal mit angeben. Vielleicht ist das ja ein ganz zentraler Programminhalt für das Unternehmen.

Wenn eine Bloggeraktion von rosa Einhörnern handelt, du aber noch nie etwas mit rosa Einhörnern zu tun hattest, ist das erst einmal nicht schlimm. Prinzipiell sollten aber deine Leser affin für rosa Einhörner sein. Sind sie das nicht, solltest du dich vielleicht gar nicht erst für die Aktion bewerben. Denn letztlich möchtest du ja durch die Teilnahme an der Aktion deinen Lesern für sie relevante Informationen liefern. Ebenso möchte das Unternehmen diejenigen erreichen, die sich entweder bereits für rosa Einhörner interessieren oder die sich grundsätzlich für rosa Einhörner interessieren könnten.

Kurz: Gar nicht erst an irgendwelchen Aktionen teilnehmen, die nicht zu dir, deinem Blog und deinen Lesern passen.

 

So ein bisschen Reichweite kann nicht schaden

Ja, das Reichweiten-Thema hatten wir hier schon mal. Generell geht es nicht darum, dass du hunderttausende von Followern oder Lesern überall hast. Aber mehr als 10 Follower auf den verschiedenen Social-Media-Kanälen sollten es schon sein – vor allem wenn für die Aktion Social Media eine wichtige Rolle spielen. Wird ein Blogger gesucht, der gute Texte oder Fotos zu einem bestimmten Thema liefern kann, sieht das mit der Reichweite auf den Kanälen schon wieder anders aus.

Blogger-Aktion: Passt das zu dir?

Blogger-Aktion: Wie ist das mit der Reichweite? (Free WiFi im Bahnhof in Limoges)

Auch wenn dein Blog erst seit einem Monat online ist, solltest du dir überlegen, ob du dich tatsächlich für eine ausgeschriebene Aktion bewerben solltest. Die Konkurrenz wird sicher schon länger dabei sein. Und wie viel Vertrauen kann ich als Unternehmen haben, dass du auch in einem oder zwei Monaten noch Lust und Zeit für dein Blog hast und der Beitrag über mich weiter online steht?

Kurz: Überleg dir, ob deine Social-Media-Kanäle zu der Aktion passen.

 

Bezug nehmen auf die Blogger-Aktion

Du erwartest doch von Unternehmen individuell auf dich zugeschnittene E-Mails, oder? Unternehmen haben dies übrigens auch gern. Heißt: Nimm Bezug auf die Aktion. Mach deutlich, warum du an dieser teilnehmen willst. Hinweise auf bereits bestehende thematisch passende Beiträge von dir sind dabei sehr willkommen.

Werden bestimmte Informationen von dir in der Ausschreibung der Aktion gewünscht, dann integriere diese bitte auch in deiner Bewerbungs-E-Mail. Falls nicht, vermittelt das entweder fehlendes Interesse oder fehlende Aufmerksamkeit.

Kurz: Schreib persönlich.

 

Kontaktdaten und Kanäle

Mich wundert immer, wie viele Blogger keine E-Mail-Signatur nutzen. Dort kannst du alle deine wichtigsten Daten wie Adresse (dann weiß ich direkt, in welcher Stadt du wohnst), E-Mail-Adresse, Blog-Domain sowie deine wichtigsten Social-Media-Kanäle reinpacken. Und bitte nicht als Bild, sondern tatsächlich so, dass ich auch direkt auf deine Kanäle klicken kann. Ja, das macht ganz vieles einfacher.

Blogger-Aktion: Finde ich deine Social-Media-Kanäle?

Blogger-Aktion: Finde ich deine Social-Media-Kanäle? (Musée des Confluences in Lyon)

An dieser Stelle auch die Bitte: Packe deine Social-Media-Kanäle deutlich sichtbar auf dein Blog. Ich kann dir gar nicht sagen, auf wie vielen Blogs ich in den letzten Monaten die Social-Media-Kanäle nicht auf den ersten Blick gefunden habe. Hierzu auch noch mal der Hinweis, dass Sharebuttons etwas anderes sind als Social Icons.

Kurz: Kommuniziere deine wichtigsten Kanäle.

 

Habe Geduld!

Ein weiterer wichtiger Punkt für deine Bewerbung für Blogger-Aktionen: Geduld haben. Das Unternehmen muss die eingegangenen Blogger sichten, sortieren, bewerten, im Zweifelsfall noch mit Partnern abstimmen – das dauert schon mal ein bisschen. Besser schick also nicht nach zwei Tagen schon eine E-Mail hinterher, ob du denn jetzt bei der Aktion dabei bist. Gib uns etwas mehr Zeit!

Kurz: Keep calm.

Blogger-Aktion: Habe etwas Geduld

Blogger-Aktion: Habe etwas Geduld (Landschaft im Limousin)

 

Irgendwelche Punkte, die dir noch einfallen, die bei der Bewerbung auf öffentlich ausgeschriebene Blogger-Aktionen zu beachten sind?

 

PS: Ja, die Fotos stammen mal wieder aus meinem letzten Frankreich-Urlaub, kennst du ja inzwischen von mir.

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

7 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ich hätt’s ja ein bisschen lustiger gefunden, wenn Du geschrieben hättest:
    MAAAANN Leute! Kann doch echt nicht wahr sein, dass ich hier die bescheuertsten Blogger-Bewerbungen für Pressereisen auf den Tisch bekomme!
    Du bist Marathonläufer und bewirbst Dich auf ne Rolli-Stadttour, hast erst seit einem Monat nen Blog, Deine Social Media-Kanäle sind nicht aufzufinden und dann kommt nach nur drei Tagen eine verdammte Nachfrage-Email, wo denn meine Antwort bleibt?
    Mitnichten, Leute, kommt klar!

    Aber na klar, das wäre nicht zielgruppengerecht. Lustig fand ichs denncoh, dass ich genau das zwischen den Zeilen gelesen habe. ;))
    LG /inka

  2. Wunderbar geschrieben, liebe Kristine! Und danke für die schönen Frankreichfotos! Ich stimme dir in allen Punkten zu. Ok, wir haben bis jetzt nur eine größere Blogger-Aktion gemacht, aber gerade die Begleitmails, in denen Blogger ihre Motivation erklären, warum sie am Projekt teilnehmen möchten, sind sehr wichtig und aufschlussreich. Und ich würde ergänzen: auch eine Absage von Seiten der Destination heißt ja nicht, dass nicht evtl. in der Zukunft eine Kooperation zustande kommt, wenn das Thema des Blogs passt. Wir denken ja schließlich langfristig.

  3. Eigentlich stimme ich dir in allen Punkten zu. Wenn jetzt nur auch die Empfänger der E-Mail einfach mal die Signatur lesen würden, statt mit schöner Regelmäßigkeit (jetzt nicht nur bei Bewerbungen) anschließend eine Mail mit der Frage nach der Anschrift oder Telefonnummer zu senden…

  4. Liebe Inka, genau dein Text (in nur minimal abgeänderter Form…) war die Basis für diesen Blogbeitrag. Hast du also achon richtig zwischen den Zeilen gelesen. Ich dachte dann, ich formuliere das mal etwas netter… ;)

    Liebe Monika, sehe ich ganz genauso. Es ist der Anfang eines Kontaktes, aus dem alles mögliche entstehen kann.

    Lieber Hubert, word!

    Liebe Grüße, Kristine

  5. Tolle Tipps für mich als Blogger. Wobei ich sagen muss, dass ich sie anscheinend großenteils schon alle befolgt habe, bis auf die Signatur, da stand früher gar nichts, seit kurzem nur meine Blogadressen drin. Das habe ich mal erweitert. Auf jeden Fall ein Arttikel, den ich in meine Juli-Favoriten-Liste packen werde!

  6. Danke für die Zusammenstellung, Kristine.

    Wenn ich mich als Reiseblogger, Produkttester oder Rezensent bei Unternehmen melde, verweise ich gern auch auf meine Mediadaten bzw. das Mediakit.

    Es versteht sich von selbst, dass die Daten des Kits entsprechend gepflegt sein müssen und nicht von anno 2014 sind.

  7. Oh ja, ich war neulich auf einer – so auch vorher angekündigten – Italienreise, in der vorzugsweise Weinproduzenten (rosa Einhörner) besucht wurden. Eine Reisebloggerin mochte keinen Wein, trank keinen Wein (was ich nicht mal als das besondere Problem ansehen würde) und interessierte sich überhaupt nicht für Wein. Und ließ das die Organisatioren auch spüren. Es war … speziell! :-)

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